Es war mal wieder so weit für ein paar Tage zum Reisen und Entspannen und gestern bin ich dann vom langen Wochenende zurück gekommen. Geführt hat uns, drei andere coworker und ich, in die nähe von „Plettenbergbay“ in eine kleine Hütte am Rande des Tsitsikamma Nationalparks und somit mitten im Wald.
Den ersten Stop mussten wir allerdings aus zeitlichen Gründen in Mosselbay einlegen, wo wir die Nacht in einem alten Zugwagon, der entsprechend ausgebaut war verbrachten. Am nächsten Morgen geweckt von den lautstarken Gesprächen anderer Backpacker und relativ schlechtem Wetter ging es dann weiter richtung Knysa und Plettenbergbay. Zwischendurch haben wir allerdings noch einen Abstecher zu einem schweizer Ehepaar gemacht. Wie genau das zustande gekommen ist kann ich garnicht wirklich sagen. Viviane, die aus der Schweiz kommt, kennt irgendjemanden, der wieder jemanden kennt, von dem sie die Adresse bekommen hat und dort unbedingt mal vorbeischauen sollte. So oder so ähnlich zumindest(:. Nunja fest stand, dass sie uns überhaupt nicht kannten und wir sie ebenso wenig, aber vorbei schauen kann man ja trotzdem mal. Obwohl mir die ganze Situatuion etwas merkwürdig vorkam, was dann noch verstärkt wurde als wir vor besagter Adresse an einem riesigen Tor standen und durch die Geitterstäbe hindurch ettliche, gleich aussehende Häuser, oder vielleicht waren es auch schon Villen, sahen. Als wir dann geklingelt haben und uns das Tor geöffnet wurd gings noch ein Stückchen mit dem Auto durch das Wohngebiet, in dem ohne Zweifel die wohlhabendere Bevölkerung hauste. Immer noch sehr skeptisch fuhren wir also den Berg rauf um schon aus der Ferne ein, deutlich älteres Ehepaar, zu erblicken welches hektisch winkte und uns, nachdem wir geparkt hatten, begrüßte als wären wir ihre verloren geglaubten Enkelkinder. Dann wurden wir ins Hausgeführt und bekamen etwas zu trinken, ich klammerte mich an meinen Mangosaft, während die Schweizer in lebhate Unterhaltung verfielen, von der ich quasi nichts verstanden habe, und habe ich doch mal ein paar Worte aufschnappen könnten, musste ich mir das Lachen wirklich verkneifen. Zum Glück sind die dann irgendwann auf „normales“ Deutsch umgestiegen. Nach gut einer Stunde wurden wir dann noch zum Essen eingeladen. Das Essen war gut und weils umsonst war noch etwas leckerer, aber letztendlich war ich froh als wir uns verabschiedet haben und unserem eigentlichen Ziel entgegen fuhren. In Plettenbergbay angekommen mussten wir noch gut 20Km weiterfahren um irgendwann abzubiegen und auf einer Schotterstraße durch Busch und Wald irgendwann im besagtem „Kutumba“ anzukommen. Kutumba ist, so weit ich das verstanden habe eine kleine Ansammlung von Hütten die sich mitten im Wald befinden, einige sind nur „Ferienhäuschen“ und in anderen wohnen die Leute dauerhaft. So wie die nette Frau mit ihrem verstörten Hund, welcher die ganze Zeit hektisch umhergelaufen ist, komische Laute von sich gegeben hat und einen umwuselt hat als würde auf irgendwas warten. Warum wir überhaupt auf die Frau, und ihr wirklich schönes, selbstgebautes Haus, gestoßend sind, ist das unser Schlüssel nicht wie vereinbart, nein nicht im Blumentopf, sondern unter der Fußmatte lag. Also sind wir auf die Suche nach „irgendjemanden“ gegangen und dabei auf besagte Frau gestoßen, die auch gleich in ihrem Element zu sein schien und rumtelefonierte und Nummern aufschrieb und rumtelefonierte. Problem war nämlich das wir das Haus über drei Ecken gebucht hatten und nicht wussten wer der Besitzer eigentlich ist. Nunja nach einigem hin und her hatten wir dann die Information, dass der Schlüssel unter der Spüle liegt. Also wieder zurück, mitlerweile hat es auch angefangen wie aus Eimern zu schütten. Angekommen, einen zwei, drei Blicke unter die Spüle. Aber nichts absolut nichts. Wenigstens hatten wir jetzt eine Handynummer vom Besitzer, der uns nocheinmal auf die Spüle verwiesen hat. Ohne Erfolg. Also sollten wir nach seiner Anweisung einfach die Tür aufschrauben, was sich allerdings sehr schnell als nicht machbar erwies. Also standen wir da, der Regen prasseler unablässig aufs Blechdach und wir waren dabei die abenteuerlichsten Pläne zu schmieden. Bis, anfingen an den Fenstern zu rütteln und siehe da, eines der Fenster war tatsächlich offen. Leider in gut 2 Meter höhe, aber es schien der einzige Weg zu sein, also eine Person rein und von innen ein vorderes Fenster geöffnet, durch das wir dann alle samt Gepäck ins innere geklettert sind, dazu muss allerdings gesagt werden, dass das Fenster nur gut 50x50cm maß und so hoch lag, dass man immer über eine Konstruktion aus Kühlschrank und Hocker, bzw. Von Innen über den Tisch klettern musste. Alles in allem eine sehr wackelige Angelegenheit. Nachdem wir dann alles beisammen hatten fingen wir an darüber nachzudenken wie nervig diese Nacht werden würde, mit dem ständigen geklettere und gehalte. Aber zuerst wollten wir essen. Also alles vorbereitet und gekocht und als die relativ kleine Hütte dann schön mit dem Dunst von gebratenem Hähnchen, welches man noch am nächsten Tag gerochen hat, erfüllt war, hörten wir ein „knock knock“ und da kam er unser Schlüssel. Es war zwar nicht der Besitzer aber er hatte zumindest einen Schlüssel für uns. Dem Mann, „Junkie“ über den Namen haben nicht weiter nachgefragt;), muss sich ein sehr merkwürdiges Bild geboten haben als er die Tür öffnete und vier Leute in dem kleinen Raum samt Gepäck und Kochgeschirr gesehen hat. Froh über die offene Tür sind wir erstmal nach draußen, aber der Regen hat uns doch sehr schnell ins Innere und etwas später ins Bett getrieben.
Am nächsten Tag gings dann trotz bescheidenem Wetter ins Nature Valley, wo einer der wohl berühmtesten südafrikanischen Wanderwege der Ottertrail startet. Allerdings braucht man dafür eine Anmeldung und zudem einige Tage Zeit die wir nicht hatten. Also so ein bisschen gelaufen, geklettert, gelaufen und die Aussicht über Küste, Strand und Wald die inneinander übergingen, genossen. Auf dem Rückweg sind wir dann in eine kleine Bucht, eher ein Streifen Meer der zwischen den Felswänden liegt, hinabgestiegen und hatten einigen Spaß mit den in dem kleinen Streifen entstehenden Wellen, die es wirklich in sich hatten.
Ansonsten wurde gegessen, lange geschlafen und an einem andern Tag haben wir noch eine Insel umwandert, auf der wir auch einige Robben sehen konnten. Bevor wir sie aber überhaupt sahen haben wir sie vor allem gerochen und das ungelogen mehrere hundert Meter weit. Die haben wirklich einen üblen Geruch von sich gegeben. Das Wetter wurde dann auch immer besser je näher wir dem Ende des langen Wochenendes entgegen kamen. Den letzten abend haben wir dann lecker gegrillt, der kulinarische Höhepunkt war dann das beerchicken!; man nehme ein ganzes huhn, stelle es auf eine offene Bierdose über den Grill und warte gut eine Stunde und dadaa fertig ist das saftige Hühnchen mit Biernote, müsst ihr mal bei Gelegenheit ausprobieren;) Da das Wetter wieder ziemlich gut war haben wir dann beschlossen draußen auf einer Plattform zu schlafen. Da das ganze Gründstück mehr oder weniger am Hang liegt, ragte die Plattfoem quasi mitten in und über die Bäume, aber vielleicht kann man dass ja ein bisschen auf den Fotos sehen. Auf dem Rückweg haben wir noch einen Stop in Knysna eingeleget, die Stadt an sich ist nicht sonderlich schön, dafür hat sie eine um so interessantere Lage um eine riesige Lagune die nur durch einen schmalen Zulauf mit dem Ozean verbunden ist(Knysna Heads oder so)…außerdem war ich jetzt auch mal im Indischen Ozean schwimmen, von der Temperatur habe ich allerdings keinen großen unterschied gemerkt.
Ich versuche auch noch ein paar Fotos von den anderen zu bekommen, bis dahin müssen erstmal meine ausreichen.
Liebe Grüße an euch alle
Max