Ende Februar gings mal wieder für einige Tage auf Fahrt. Diesmal trieb es uns in die Türkei. Genauer auf den Lykischen Weg, der sich 500 km an der Küste zwischen Antalya und Fetiye entlang schlängelt. Der Vorschlag zu diesem Ziel kam von Stephi die über den Winter ein Semester in Istanbul studierte und zum Abschluss ihrer Zeit in der Türkei zum gemeinsamen Wandern einlud. Der Einladung folgten Clara und ich. Zu dritt sollte also der Weg beschritten werden.
Am 28. Februar ging es für Clara und mich von Frankfurt 36 Stunden mit dem Euroliner bis Istanbul. Die vielen Stunden vergingen weniger schleppend als erwartet, aufgelockert durch interessante Busbekanntschaften. Ein älterer US Amerikaner der mit all seinem Hab und Gut von Bremen nach Istanbul zog, ein Deutscher der in Istanbul studiert hatte und auf dem Weg nach Teheran war um Freunde zu besuchen und ein Kurde aus dem Nordirak der seine Familie in der Kriegsgebeutelten Heimat besuchen wollte, lieferten interessante Gesprächspartner.
Am 2. März kamen wir morgens in Istanbul an und nach Orientierung in der 20 Millionen Einwohner Metropole waren wir bald bei Stephs Wohnung angelangt. Nach Begrüßung und Kaffee gings über den Bosporus auf die europäische Seite der Stadt um die einschlägigen Sehenswürdigkeiten, wie Hagia Sophia, Blaue Moschee und Gewürzmarkt zu bestaunen. Immer wieder musste man die Einladungen der Gewürz-, Tee-, Klamotten und Süßkramhändler abweisen, die einen meist direkt auf deutsch in ihren Marktstand geleiten wollten, dankend ablehnen. Abends wurde zusammen mit Erasmusfreunden von Steph die Kneipenkultur erkundet. Der nächste Tag war verregnet, ließ sich aber bei einem ausgedehnten türkischen Frühstück im alternativen Stadtteil Kadeköy gut aushalten. Später wurden noch die Tickets für den Bus bis Kemer gebucht wo unsere Wanderung beginnen sollte. Nach Einkauf und einigen weiteren Erledigungen stiegen wir abends in den Bus und kamen 10 Stunden später am frühen Morgen in Kemer an. Mit einem Kleinbus gings nochmal einige Kilometer aus der Stadt raus. Wir ließen uns nach einer kurzen und überteuerten Fahrt an der Hauptstraße rausschmeißen, von wo eine Schotterpiste einige Km zum Meer bergab verlief. Hier Begann die Wanderung. Strahlender Sonnenschein und gefühlte 20°C trieben uns entlang von Zitronen- und Orangenbäumen weiter zum Meer und einen fast Menschenleeren Strand.